📸: @antonvester.de
Ich ersetze den Lärm der Stadt durch Meeresrauschen, indem ich mir zwei übergroße Meeresmuscheln an je ein Ohr halte und mich dabei von drei Performer:innen auf dem Rücken durch die Stadt ziehen lasse, auf Plastikflaschen mit Eis gefüllt. Das Rauschen der Muscheln am Ohr mischt sich dabei mit dem Rauschen und Kratzen meiner Art der Fortbewegung.
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Acht Performer:innen tanzen in Stille im Eingangsbereich des Sprengel Museums Hannover, mit ihren Lieblingsliedern auf den Kopfhörern und fordern dabei vorübergehende Museumsbesuchende zum Tanz auf.
„Beschimpf mich bitte, 10 Minuten lang“ fordert Passanten des Stadtraums zum Handeln und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Sozialverhalten heraus. Dabei ist insbesondere die Dauer und die Tatsache, eine völlig fremde Person zu beschimpfen, Ausgangspunkt großer Irritation und intensiver Dialoge.
Ich überführe mithilfe eines Seils negativen Raum in positiven und schaffe dadurch einen Ort dort, wo vorher keiner war. Aus dieser Perspektive sehe ich dem Regen beim Fallen zu.
Sieben Performer:innen halten jeweils ein Schild in ihrer Hand mit Bitte darum, ihnen das Tanzen beizubringen. Auch diese Performance referiert damit an die Freude des Tanzes, indem die Aufforderung zum Tanz öffentlich angeboten wird, aber auch daran, dass Tanz eine weltweit gesprochene Sprache mit unendlich vielen Dialekten ist, den Nationalitäten der Performer:innen entsprechend.
Ein Seil und vier Personen halten meinen Körper horizontal stehend an einem umgestürzten Baum. (📸: @antonvester.de)
Ich überquere den Kröpcke auf einer Leiter, indem ich diese rückwärts auf ausnahmslos allen Seiten besteige, während sie von vier Personen über die Vertikal-Achse rotiert wird. Was in der Vorstellung völlig abwegig erscheint, entpuppt sich in der Realität als soziale Skulptur.
Zwei gegenüberliegende spiegelgleiche Treppen: An der ersten falle ich langsam hinunter, gebremst von drei Personen, die mich an einem Seil halten und in das ich mich während des Fallens einwickle. Hinüber gerollt an die zweite Treppe beginnt der Fall erneut, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, indem drei Personen das Seil um mich herum entwickeln, während sie mich nach oben ziehen.
Sieben Performer:innen stehen an verschiedenen Orten auf der Limmerstraße, ziehen jeweils ein oder beide Schuhe aus und klopfen mit dem Schuh in der Hand gegen einen Alltagsgegenstand im Stadtraum zum Schrittrhythmus von Passanten. Das irritierende Bild entblößter Socken lädt dabei zum Dialog über die performative Handlung ein.
Viele hunderte Kilo schwere Stämme, die zu Boden fallen und sich auf halbem Wege in einander verkeilen, bilden gemeinsam ein fragiles Gleichgewicht bis zu dem Moment, an dem sie tatsächlich bis zu Boden fallen. Obwohl die Handlung des Schaukelns ein unheimlich leichter, kindlicher Akt ist, bedeutet die Befestigung der Schaukel an diesen verkeilten Stämmen potentiell die Zerstörung des fragilen Gleichgewichts und damit den Fall der Stämme.