Diese Performance ist im Prinzip Vorwand dazu, Passanten im Rahmen einer mehr oder weniger sinnlosen Handlung Zeit zu stehlen und dabei in einen Dialog zu verwickeln. Nichtsdestotrotz weist sie den Blick auf ein deutlich unterschätztes und überaus individuelles Körperteil, den eigenen Bauchnabel.
Auf einem Beton-Klotz sitzend werfe ich insgesamt 500 Ein-Cent-Münzen gegen einen weiteren Betonklotz, mit dem Versuch, die Geldmünzen anzuhäufen, wobei kontinuierlich Münzen zu Boden fallen, andere aber von Passanten entwendet werden. Die Performance dreht sich dadurch spielerisch um Besitz, Eigentum und Diebstahl, sowie Wert, Wertlosigkeit, Sinn und Unsinn.
Sechs Performer:innen stehen auf dem Kröpcke und zeichnen mit ihrem Zeigefinger die Silhouette vorübergehender Passanten in die Luft, bis diese aus ihrem Sichtfeld verschwinden. Der Regenschirm bildet dabei aus Sicht der Passanten den Hintergrund der Zeichnung.
Acht Personen stehen relativ weit entfernt voneinander in einer Reihe und rufen sich JA oder NEIN nacheinander zu. Am Ende der Reihe beginnt die Handlung sofort von vorne, für insgesamt eine Stunde. Auf diese Weise werden Passanten mit Antworten für Fragen konfrontiert, die sie sich vielleicht noch nicht einmal gestellt haben.
Als Kind erzählte mir mein Vater unzählige Rätsel, darunter: „Wenn ein Baum im Walde umfällt und niemand hört es, ist er dann wirklich gefallen?“
Über die Dauer von eineinhalb Stunden rolle ich meinen Ehering – welcher durch eine kleine metallene Konstruktion aufrecht gehalten wird – mit Hilfe einer Besenstange durch den öffentlichen Raum Hannovers, wodurch sich das steinerne Pflaster in die Patina dieses Alltagsgegenstandes einschreibt.
Die Performance beginnt dort, wo der innerstädtische Alltag endet, auf dem Weg nach Hause. Sprache wird durch das abgegebene Versprechen zur Handlung, wodurch ein experimenteller Dialog von der Dauer des Fußwegs vom Ausgangspunkt bis zur privaten Wohnung der getragenen Personen entsteht. Die Möglichkeit des Scheiterns des abgegebenen Versprechens ist essentieller Teil der Handlung, denn die Frage danach, wo das eigene Zuhause liegt, ist nicht immer so einfach zu beantworten, wie es auf den ersten Blick scheint. (📸: @antonvester.de)
6 Performer:innen adaptieren jeweils einzeln Schritt-Tempo und Rhythmus zufälliger einzelner Passanten und begleiten diese auf diese Art und Weise. Doch stolpern sie bei jedem 8. - 10. Schritt um daraufhin das gemeinsame Vorangehen erneut aufzunehmen. Auf den begonnenen nonverbalen Dialog zwischen Performer:in und Passant:in folgt damit das kurzweilige Scheitern desselben, bevor erneut der nonverbale Dialog einsetzt.
Mithilfe eines präparierten Kartons wird mein Körper zu einer blinden rollenden Skulptur, auf den Blick der Passanten angewiesen, die mir immer wieder den Weg weisen müssen.
📸: @antonvester.de
23 Helfer:innen stehen verteilt auf der Lister Meile und klopfen je zwei Steine aneinander, dem Schrittrhythmus zufälliger Passanten entsprechend, die auf diese Weise ihre eigenen Schritte wiedergegeben hören und gleichzeitig durch ihr Schritttempo über die Schnelligkeit des Klangs der klopfenden Steine entscheiden.