Mithilfe von gefrorenen Wasserflaschen, die ich mit Klebeband an meinen Füßen befestige, fahre ich Schlittschuh von meinem Wohnort bis zum Zentrum Hannovers, dem derzeitigen Gipfel und Hauptort meines Projekts, und hisse dort meine Fahne wie ein Gipfelkreuz.
Ich liege und hänge in einer Art Skulptur und warte auf Passanten, die mich ein Stück ihres Weges entlang der Schaufenster derart mitnehmen, dass ich fähig werde, auf der Oberfläche der Schaufensterscheiben zu gehen. Auf diese Weise mache ich Wege und Pfade sichtbar, die wir zwar tagtäglich vor Augen haben, aber nicht als solche erkennen. Der Astronaut, oder der Superheld, der mühelos die Wände unserer städtischen Architektur entlanggeht, ist ein Bild unserer Fantasie, welches ich durch meine Performance in die Realität überführe.
Sitzend warte ich auf Passanten, die mich ein Stück ihres Weges mit sich ziehen. Im Prinzip wird die Innenstadt dadurch zum Meer, in dem ich mich treiben lasse, ohne selbst das Ziel zu bestimmen.
Auf den Händen durch die Innenstadt, mithilfe eines wackligen Kahns. Umgedreht gesehen, aus meiner Perspektive, rolle ich die Welt mit meinen Händen ein kleines Stückchen weiter.
Gehalten von sechs Helfer:innen besteige ich die Lister Meile, indem ich die Fugen zwischen den Steinen als Halte- und Stützpunkte verwende und auf diese Weise den Realraum um 45 Grad kippe.
Indem ich auf den Füßen einer anderen Person durch den öffentlichen Raum gehe, geschoben von zwei Personen, die unsere Schrittgeschwindigkeit aufnehmen, überführe ich ein paradoxes Bild in die Realität des Hannoveraner Stadtraums.
Passanten nehmen mich als Anhalter ein Stück weit ihres Weges mit, indem ich mich an ihren Beinen festhalte.
Der Wind und ich pusten ein Taschentuch etwa für die Dauer einer Stunde in die Höhe und wir versuchen es gemeinsam über meinem Kopf in der Schwebe zu halten. Die vermeintlich simple, ruhige und entspannte Handlung entpuppt sich als enorm kräftezehrend, denn ein dauerhaftes Ein- und Ausatmen auf diese Art und Weise führt zu einer kontrollierten Hyperventilation, die die gesamte menschliche Physiognomie in äußerste Anspannung versetzt.
Auf einer Leiter sitzend winke ich für die Dauer einer Stunde kontinuierlich allen entgegenkommenden Personen zu.
Insgesamt fünf Akteur:innen stehen sich gegenüber auf dem Kröpcke, jeweils in einer 2er- und einer 3er-Gruppe und sie rufen sich jeweils in einer Gruppe immer gleichzeitig Worte entgegen. Bei den Worten handelt es sich überwiegend um Bewertungen, wie „SCHNELLER“ und jeweils deren Antonym, wie „LANGSAMER“. Gleichzeitig ruft eine Person der Gruppe ersteres und die gegenüberliegende Person das jeweilige Antonym. Beispiele: „IDIOT - GENIE / HOCH - TIEF …“